Beschwingter Frühlingstag in Hamburg mit Lunch, Wildgänsen und Kino

Seitdem ich meine Gazelle habe, könnte ich jeden Tag eine Fahrradtour machen, so toll fährt sie sich. Da allerdings Hamburg beim Wetter nicht immer mitspielt, muss man die guten Tage möglichst ausnutzen. Letzte Woche war so ein Tag. Ich war mit einem Freund zum Mittagessen in der Schanze verabredet und wir haben bei Sonnenschein draußen gesessen. Als die Gute allerdings ab und zu mal hinter den Wolken verschwunden war, fröstelte uns schon ein wenig. Wie gut, dass ich noch ein Stückchen zu fahren hatte. Beim Fahrradfahren wird einem ja schnell wieder warm. Am wunderschönen Isebekkanal bin ich Richtung Eppendorf geradelt und habe eine putzige Wildgänsefamilie beim Schwimmen beobachtet. Ich mag den Frühling in Hamburg sehr.

Hamburg ist so eine grüne Stadt und mit ihren vielen Kanälen bietet es sich auch an, Hamburg zu Wasser per Kanu oder Tretboot zu entdecken. Allerdings muss man sich hier bei schönem Wetter an Wartezeiten, besonders am Wochenende, gewöhnen. Aber das Warten lohnt sich. Nach meinem kleinen Stopp am Isebekkanal, ging es weiter Richtung Außenalster zum Eichenpark. Dieser liegt hinter der Brücke zur Außenalster und ist nicht so überlaufen wie der Alsterpark, der direkt an der Außenalster liegt. Kaum dort angekommen wurde ich begrüßt von mindestens 100 Wildgänsen mit ihren Jungen und zwischendurch ein paar Schwänen, Enten und Blässhühnern. 

Ihr müsst wissen, wenn ich Tiere sehe, schlägt mein Herz immer höher, aber wenn diese auch noch Nachwuchs haben, kann ich mich nicht mehr halten. Ich war ganz froh, dass ich alleine unterwegs war. So konnte ich in Ruhe viele viele Fotos schießen und zwischendurch immer mal wieder „Ohhh, sind die süüüß!“ vor mich hinmurmeln. Hatte schon überlegt, so eine Gänsefamilie in meinen Fahrradkorb zu packen und bei uns hinterm Haus auf der Wiese wieder rauszulassen, damit ich ihnen beim Aufwachsen zusehen kann. Aber ich glaube das wäre nicht so gut gekommen. Wenn man den Kleinen etwas näher kam, wurde man schon mal etwas von den Eltern angefaucht. Nein, streiten wollte ich mich nicht.

Und als ein Schwan mit erhobener Brust auf mich zukam, wurde mir auch etwas mulmig. Als Kind wurde ich einmal von einem gebissen und seitdem bin ich der Meinung, dass der Schnabel aus Plastik ist. Habe mich dann hinter meine Gazelle geflüchtet. Hat geholfen. Er oder sie ist abgedampft. Nachdem ich mit einer anderen Frau, die auch ganz entzückt von den Federviechern war, eine Weile dort verbracht habe, ging es weiter Richtung City an die Binnenalster. Dort wollte ich eigentlich Nachschub für meinen L’Occitane Raumduft kaufen. War ausverkauft – toll! Als Entschädigung gab es dann Schuhe. Die helfen immer. 

Nun war ich schon etwas in Eile, denn am Abend war ich noch mit einer Freundin zum Kino verabredet. Aber dank der flinken Gazelle bin ich noch pünktlich am Holi Kino angekommen. Das Holi, welches zu den schönsten Kinos Hamburgs zählt, liegt mitten in Eimsbüttel und öffnete erstmals 1951 seine Tore. Der mit Pailletten besetzte Vorhang in Saal 1 wurde vor einigen Jahren aufwendig restauriert und steht unter Denkmalschutz. Ich mag diese kleinen Kinos ja sehr gerne. Angeschaut haben wir uns die Gärtnerin von Versailles, einen Kostümfilm mit Kate Winslet und Matthias Schoenaerts in den Hauptrollen. So beschwingt, wie mein Tag gestartet war, so schön endete er mit diesem Film. 

Wie genießt ihr am liebsten den Frühling?

Ich werde mir gleich mal frische Erdbeeren kaufen und leckeres Erdbeereis zubereiten.

Nadine