Bretagne Special Teil V – Fort La Latte und Manoir de L’isle

Nachdem ich lieb gefragt wurde, geht es heute nun weiter mit dem Bretagne Special Teil V – Fort La Latte und Manoir de L’isle. Jeder Abschied fällt schwer! So waren wir auch sehr traurig, als wir unsere schöne Unterkunft, die Villa Christilla mit unseren herzlichen Gastgebern Christilla & Bernard, verabschieden mussten. Als kleinen Trost haben uns die beiden eine von Christilla selbstgemachte Erdbeer-Rhabarber-Marmelade (die ich zum Frühstück regelrecht verschlungen habe) sowie ein typisch bretonisches Gebäck, Crêpe Dentelle de Bretagne von Gavottes (hier im Shop), mitgegeben. Sind die lecker und so schön knusprig! Vor unserer Abreise haben wir uns massenhaft damit eingedeckt. Ich mag am liebsten die mit dunkler Schokolade, der Lieblingsmann die mit Milchschokolade. Aber auch die Waffelröllchen ohne Schokolade schmecken sehr lecker. Kann ich mir auch gut zu Eis vorstellen.

Bevor wir zu unserer nächsten Unterkunft gefahren sind, haben wir einen kleinen Abstecher zum Fort La Latte gemacht, welches uns Bernard empfohlen hatte. Selbst unter regnerischen Umständen waren wir total begeistert von dieser Burg, die auf einer schmalen Landzunge am Eingang der Baye de la Fresnaye thront. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde von der einflußreichen Familie Goyon de Matignon erbaut.

Zwischendurch durch einen Brand zerstört, wurde sie im 17. Jahrhundert wieder aufgebaut, ist heute in Privatbesitz und steht  unter dem französischen nationalen Denkmalschutz. Bei der atemberaubenden  Kulisse ist es kein Wunder, dass das Fort La Latte schon des öfteren als Filmkulisse diente, so z.B. für den Film „Die Wikinger“ mit Kirk Douglas oder auch für die Sat1 Produktion „Tristan & Isolde“.

Ich für meinen Teil habe mich in den wunderschönen Blumen- und Kräutergarten verliebt, der sich im Fort La Latte befindet. Davon ist weder bei Wikipedia noch im Reiseführer die Rede, aber ihr wisst ja jetzt Bescheid! Ich finde das ist mehr als erwähnenswert, wenn man sich für die Natur interessiert.

Mit nichts zu vergleichen ist der Blick vom obersten Turm aus, einfach nur traumhaft! Man schaut über saftiges grün und eine raue Felslandschaft, die mich ein bisschen an Rosamunde Pilcher erinnern lässt, obwohl wir uns in der Bretagne und nicht in Cornwall befinden. Allerdings erfordert es etwas Mut die sehr steile und steinige Treppe bis ganz nach oben hinauf zu klettern. Hinter kommt man am besten im Rückwärtsgang, wenn ihr versteht, was ich meine.

Zurück zum Parkplatz haben wir einen anderen Weg genommen. Es gibt den einfachen, breiten und schnellen Weg, den die meisten Touristen nehmen. Man braucht einfach nur der Masse zu folgen. Dann ist man in ca. 10 – 15 Minuten an der Burg. Aber viel viel schöner ist ein kleiner Trampelpfad, der rechts abbiegt, wenn man zurück geht. Dort waren wir beinahe die Einzigen und hatten wunderschöne Ausblicke auf das Fort La Latte und das Meer.

Ich liebe ja so kleine Wege, die einem etwas mehr Abenteuer versprechen. Rein theoretisch kann man diesen Weg bis zum Cap Fréhel entlangwandern, das sind so ca.  4 – 5 km. Aufgrund des Regens und des murrenden Lieblingsmannes sind wir aber direkt zum Parkplatz gegangen. Ich denke das sind insgesamt so ca. 20 Minuten.

Weiter ging es nach Ploumilliau, wo sich unsere nächste Unterkunft, das Manoir de L’isle befindet. Durch den Ort, über einen Kreisel und entlang eines Feldweges, befand sich am Ende dieses tolle, alte Anwesen, ein ehemaliger Bauernhof, der nun als Bed & Breakfast dient. Jean-Michel, der seinen Job als Architekt aufgegeben hat, blüht in seiner neuen Aufgabe als B&B Besitzer völlig auf! Man merkt ihm an, dass er gerne in Kontakt mit anderen Menschen steht und über seinen trockenenen Humor mussten wir des öfteren schmunzeln.

Wir waren im Chambre Lemon Grey untergebracht, welches sich neben dem Frühstücksraum befindet. Das Zimmer war ansprechend eingerichtet, allerdings sind wir keine großen Liebhaber von Fliesen, die sich im Zimmer befinden, aber das ist mit Sicherheit Geschmackssache. Nachdem uns Jean-Michel nach unserer ehrlichen Meinung gefragt hat, haben wir ihm mitgeteilt, dass dem Zimmer außerdem etwas Licht fehlt, da sich nur auf einer Seite ein kleines Fenster befindet.

Mal schauen, ob es bald ein zweites Fenster auf der Seite des Bettes gibt :). Wir würden das begrüßen, da es ansonsten ein sehr schönes Anwesen ist. Das moderne Badezimmer mit 2 Waschbecken und einer Badewanne führt nach hinten raus, wo man einen Schimmel auf einer naturbelassenen Weide beobachten kann. Ein sehr schöner Ausblick am frühen Morgen.

Neben dem Schimmel, der einem befreundeten Jungen gehört, gibt es noch 3 andere Tiere: die Katze Aida, die Dogge Aka und die französische Dogge Charlotte. Alle 3 herzallerliebst! Und wenn man sich einmal mit den beiden Hunden angefreundet hat, weichen sie einem nicht mehr von der Seite.

Auf dem gesamten Anwesen gibt es überall Sitz- und Liegemöglichkeiten und man kann fernab von Straßenlärm herrlich entspannen. So ein restaurierter Bauernhof ist schon ein Traum!

Hier haben wir nun auch Britta und Michael wiedergetroffen und uns fürs Abendessen verabredet. Jean-Michel hat uns ein schönes Restaurant im benachbarten Ort Trédrez Loquemeau empfohlen, das Les Filets Bleus. Dieses liegt direkt an einem kleinen, süßen Hafen.

Als Vorspeise hatte ich ein Carpaccio mit einem Rote Bete Sorbet und Salat, in das ich mich hätte reinlegen können, so lecker war das! Ich habe vorher noch nie ein Rote Bete Sorbet gegessen und war sehr angetan davon, auch gerade im Zusammenspiel mit dem Carpaccio. Wirklich eine tolle Kombination!

Als Hauptspeise habe ich mich für frischen Fisch entschieden und bin das erste Mal in Berührung mit der französischen Wurst Andouille gekommen. Britta hat mir noch vorher gesagt, dass diese Wurst einen sehr speziellen Geschmack hat. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich weiß nicht, ob ich sie so alleine essen würde, aber im Zusammenhang mit dem Fisch und der leckeren Sauce harmonierte sie perfekt!

Einzig und allein bei der Nachspeise, die Britta und ich gewählt hatten, waren wir nicht so begeistert. In der Karte stand so etwas wie Fondant au Chocolat und wir haben diesen überaus leckeren, flüssigen Schokoladenkuchen erwartet. Stattdessen kam eine Art cremige Torte mit Sauce, die o.k. war, aber uns nicht umgehauen hat. Ich kann mich schwach erinnern, dass der Lieblingsmann ein sehr leckeres Dessert hatte und ich ganz neidisch war. Nächstes Mal ;-).

Beim nächsten Bretagne Special machen wir einen abenteuerlichen Ausflug an die wunderschöne Côte de Granit Rose, einem Küstenabschnitt an der nördlichen Bretagne, den man unbedingt gesehen haben muss!

Nadine

Hier geht’s zum Bretagne-Special Teil I.

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Hier geht’s zum Bretagne-Special Teil III.

Hier geht’s zum Bretagne-Special Teil IV.