Südtirol Special Teil I – Rosalpina Dolomites

Ich habe es ja nicht so mit langem Planen im Voraus und lasse lieber alles spontan auf mich zukommen. Als meine liebe Freundin Regine vom Blog Leuchtend Grau und ich 2 Wochen vor unserem Road Trip nach Südtirol ein Konzert in Hamburg besucht haben, ist ihr die Idee gekommen, in die Berge zum Wandern zu fahren. Oh ja! Ich war sofort Feuer und Flamme! Hooooch mussten sie sein, die Berge, auf denen Regine rumkraxeln wollte. Da sich meine Wandererfahrungen auf meine alte Heimat, den Thüringer Wald, beschränken und ich neue Herausforderungen liebe, freute ich mich schon riesig auf diesen Trip. Ich war für die Unterkünfte zuständig, Regine für die Wanderrouten. Ein wirkliches Juwel habe ich mit dem Rosalpina Dolomites entdeckt. Dort sollten wir die ersten 3 Nächte verbringen, mit einem grandiosem Blick auf die Dolomiten!

Unser Road Trip nach Südtirol startete an einem Freitag Nachmittag. Ich musste vormittags noch arbeiten und dann gab es noch ein kleines Chaos, da meine Wanderschuhe* (Die besten, die es gibt, aber dazu ein anderes Mal mehr) zwar zugestellt worden sind, aber nicht bei der Postfiliale, wie es auf dem Zettel stand, sondern bei einem Kiosk. Ja und wisst ihr, wieviele Kioske es in unserem Umkreis gibt?! Der nette Callcenter Mitarbeiter von DHL, den ich mit den Worten „Ich habe da mal ein Attentat auf Sie vor“ begrüßte, wies mich erst mal darauf hin, dass alle Gespräche aufgezeichnet werden und dass das Wort „Attentat“ wohl nicht so angebracht wäre. Ach du je, das jetzt auch noch. Nachdem ich mich entschuldigt hatte und er dann doch schmunzeln musste, sagte er mir die Straße und Hausnummer des Kiosk. Puh, da waren sie! Ich war erleichtert. Allerdings wurde die Lieferung meines bestellten Wanderrucksacks verzögert und dieser sollte an dem Freitag nicht mehr ankommen. Also bin ich schnell noch los und habe mir im Einzelhandel einen Deuter Damen Wanderrucksack* gekauft, mit dem ich mehr als zufrieden bin. Nun konnte es endlich losgehen. Wie gut, dass Regine so super entspannt war.

Da wir das Rosalpina Dolomites erst für den Samstag gebucht und für den Freitag noch keine Übernachtungsmöglichkeit hatten, haben wir beschlossen so weit zu fahren, wie wir kommen. Nach unzähligen Staus und schleppendem Verkehr waren wir gegen 21 Uhr bei Würzburg und machten uns nun langsam auf die Suche nach einem Hotel. In dem Fall schaue ich gerne bei Tripadvisor und bin dort auch mit dem Zeitwohnhaus in Erlangen fündig geworden. Bis 22 Uhr sollten wir da sein, damit wir noch einchecken konnten. Punkt 21.45 Uhr standen wir am Empfang. Wir wurden freundlich begrüßt und bekamen ein modernes & sauberes Zimmer. Perfekt für eine Nacht. Nachdem wir uns am nächsten Tag beim Frühstücksbuffet gestärkt hatten, ging es weiter Richtung Süden. Kurz vor Österreich haben wir uns an der Raststätte Inntal West eine 10-Tages-Vignette (8,70 EUR) für Österreich gekauft. Dort kann man auch eine Videomautkarte für den Brenner (18,00 EUR Hin- und Rückfahrt) erstehen und erspart sich das Warten an der Mautstelle. Man gibt sein Autokennzeichen an und fährt dann am Brenner auf die ausgeschilderte linke Videomaut-Spur. Im besten Fall erkennt der Scanner das Kennzeichen und öffnet die Schranke automatisch. Hat bei uns prima funktioniert. Die Videomaut-Spur ist nur für PKW ohne Anhänger und mit einer Breite von weniger als 2 m möglich.

Nach einer Fahrt durch eine wunderschöne Berglandschaft sind wir am Nachmittag in Brixen angekommen und es sollte nun nicht mehr weit bis zum Rosalpina sein, dass auf 1.770 m auf dem Ploseberg liegt. Der Wegbeschreibung vom Rosalpina gefolgt, haben wir dieses wunderschöne Hideaway nach einigen Serpentinen gefunden und konnten nicht glauben, dass wir hier die nächsten Tage verbringen sollten. Der Ausblick auf die Bergwelt der Dolomition war der Wahnsinn! Wir wurden freundlich vom Gastgeber Stefan Hinteregger begrüßt, der uns und unsere Koffer in unsere Suite brachte. Wow, was für ein großes Zimmer! Naja, eigentlich sind es ja mehrere Zimmer: Flur, Wohnraum mit Couch, Essecke und Kitchenette, Badezimmer, Schlafzimmer mit Ankleidezimmer. Das Rosalpina beherbergt 30 dieser Suiten in unterschiedlichen Größen und für unterschiedlich viele Personen. Und natürlich haben alle diesen traumhaften Ausblick, den man vom eigenen Balkon genießen kann. Auch gibt es das Plose Mineralwasser kostenfrei auf jedem Zimmer. Mit einem pH-Wert von 6,6 ist es gleich mit dem menschlichen Zellwasser und somit gesundheitsfördernd. Und da die Plose Quelle unweit des Rosalpina entspringt, bekommt man es quasi direkt aus dem Wasserhahn.

Und was ich noch schöner finde: Dieses Gebäude hat eine Geschichte! Vor dem 2. Weltkrieg erbaut, sollte hier eigentlich eine Lungenheilanstalt entstehen. Die reine Gebirgsluft und die vielen Sonnenstunden am Ploseberg waren perfekt für das Vorhaben. 1917 wurde der renommierte Architekt Otto Wagner mit der Planung beauftragt. Leider wurde der Bau aufgrund seines Todes und des Weltkrieges nicht in dem vorgesehenen Ausmaß realisiert. Als dieser Teil Österreichs nach dem 2. Weltkrieg Italien zugeteilt wurde, diente das Gebäude bis in die 60er Jahre als Feriendomizil des päpstlichen Hilfswerks. Danach stand es viele Jahre leer und wurde erst wieder von der Familie Hinteregger entdeckt. Diese hat es zu diesem wunderschönen Naturhotel umbauen lassen. Das Rosalpina besteht gänzlich aus Naturmaterialien aus der Umgebung. Die Einrichtung ist schlicht modern mit gemütlichen Akzenten.

Gleich an unserem 1. Tag haben wir uns auf die Terrasse begeben und die Sonne genossen. Dort kann man herrlich bei völliger Stille relaxen. Und dort haben wir auch Amadeus entdeckt, den „Haushund“. So ein süßer Kerl mit einem Blick, dem man nicht widerstehen kann. Hätte ihn am liebsten mitgenommen. Abends ging es ins hauseigene Restaurant zu unserem 6-Gänge-Menu. Ja, ihr habt richtig gehört, 6-Gänge-Menu! Das gibt es hier jeden Abend. Vorweg kann man sich in der Regel an einem riesigen Salat-Buffet bedienen, das keine Wünsche offen lässt. Der Thunfisch-Avocado-Salat war der Knaller! Dann ging es weiter mit einem Süppchen, einem Zwischengang und der Wahl zwischen 2 Hauptgängen, von denen einer immer aus Fleisch bestand und der andere aus Fisch oder vegetarischen Zutaten. Eine Nachspeise durfte natürlich auch nicht fehlen und zum Abschluss gab es regionale Käsespezialitäten. Ihr seht, abnehmen werdet ihr hier nicht. Dafür aber jeden Abend lecker speisen. Nicht zu vergessen den leckeren Lagrein, bei dem es sich um einen Südtiroler Rot- bzw. Roséwein handelt. Ohne den ging bei mir am Abend nichts.

Das Frühstücksbuffet ist ähnlich reichhaltig. Es gibt verschiedenen Brot- und Brötchensorten (teilweise noch warm, wenn man früh kommt), Croissants, Kuchen, verschiedenen Kaffee- und Teesorten, Wurst & Käse, verschiedenen Marmeladen (Heidelbeere war sehr lecker!), Honig, Nutella (yiippieee), unterschiedliche Säfte (u.a. auch frisch gepresster Orangensaft), einen Entsafter zum Selbstbedienen, Müsli, Obst & Gemüse, Lachs, gekochte sowie Rühreier, Würstchen und noch vieles mehr. Am 2. Tag wussten die Angestellten schon, wie man seinen Kaffee trinkt. Das nenne ich Aufmerksamkeit. Allgemein waren alle Mitarbeiter immer sehr freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Hier wird Gastfreundschaft wirklich großgeschrieben. Da wir jeden Tag unterwegs waren, haben wir leider den Wellnessbereich nicht testen können, aber ich bin mir sicher, dass es auch hier nichts auszusetzen gibt.

Da es sich bei der Verpflegung um eine 3/4 Pension handelt, gibt es sogar am Nachmittag noch einen „Cold Table“, bei dem es sich, wie der Name schon verrät, um eine Auswahl verschiedener kalter Speisen handelt wie z.B. Brot & Brötchen, Kuchen, Wurst & Käse, Oliven, getrocknete Tomaten, Artischocken, saure Gurken, Obst & Gemüse und einiges mehr. Ihr seht schon, verhungern werdet ihr hier garantiert nicht. Der „Cold Table“ befindet sich im Untergeschoss in der Stube, wo man sehr gemütlich sitzen kann. Es gibt auch ein nettes Plätzchen am Kamin. Gleich gegenüber ist auch die hauseigene Bar, an der man leckere Cocktails bekommt. Wir haben uns in den 3 Tagen so wohl gefühlt, dass wir am liebsten noch länger geblieben wären. Einzig und allein das nicht sooo gute WLAN auf dem Zimmer hat uns etwas gestört, aber man soll hier ja auch schließlich entspannen :).

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Familie Hinteregger für diesen tollen Aufenthalt in Südtirol! Wir haben uns rundum wohlgefühlt und können das Rosalpina bedingungslos weiterempfehlen.

Beim nächsten Südtirol Special zeige ich euch Eindrücke von unserem 1. Wandertag auf dem Ploseberg.

Nadine

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