Bretagne Special Teil IV – Le Mont-Saint-Michel und Saint-Briac-sur-mer

Auch am 3. Morgen unseres Bretagne-Urlaubs haben wir wieder lecker gefrühstückt in der wunderschönen Villa Christilla. Es war ein bunter Mix aus den uns lieb gewonnenen beiden Kölnern Britta & Michael, 2 Niederländern und einer Französin. Anders als in einem Hotel, kommt man in einem B&B viel mehr in Kontakt mit den anderen Gästen, was ich persönlich als sehr schön und interessant empfinde. So haben wir uns gleich von Anfang an sehr gut mit Britta und Michael verstanden und Britta und ich waren uns gleich einig, dass wir irgendwann auch gerne so ein hübsches Bed & Breakfast in Frankreich aufmachen würden. Britta, wann geht’s los? Da die beiden für die nächsten Nächte noch keine Unterkunft hatten, haben wir ihnen unsere nächste Unterkunft vorgeschlagen und wollten sie dann am nächsten Tag dort treffen.

Aber erst einmal stand noch ein Besuch vom Weltkulturerbe Le Mont-Saint-Michel an, welches schon zur Normandie gehört. Da ich als Kind schon einmal in der Bretagne gewesen bin, konnte ich mich noch vage an die verwinkelten Gassen der wunderschönen Klosterinsel aus dem Mittelalter erinnern. Noch schöner wäre es gewesen, wenn man denn die ganzen Touristen einfach wegbeamen könnte. Hier tummeln sich wirklich jegliche Nationalitäten. Japaner reisen gleich in großen Gruppen an, um das architektonische Wunderwerk zu bestaunen. Aber so ist das nun mal bei einem Weltkulturerbe. Das hat man in der Regel nicht für sich alleine. Im Moment wird auch ordentlich gebaut. Ab 2015 sollen die Besucher von Mont-Saint-Michel über eine 756 m lange Passerelle knapp über dem Meeresspiegel zur Klosterinsel pilgern. Der ursprüngliche Damm wird dann wieder abgerissen, damit die Flut wieder den Klosterberg erreicht. Am beeindruckendsten fand ich immer noch den Blick aus der Ferne auf Le Mont-Saint-Michel, wie es so erhaben da liegt, hoffentlich bald wieder umgeben von Wasser.

Für den Rückweg konnte ich den Lieblingsmann überzeugen, die Rue de la Baie (erst die D797, dann die D155), die direkt am Meer entfangführt, zu nehmen. Wäre das Wetter an dem Tag nicht so bescheiden gewesen, hätte man eine traumhafte Aussicht auf das Meer gehabt. Aber auch so haben wir die Fahrt genossen, mit zwischendurch einem lecker belegtem Baguette aus einem kleinen Bistro, welches ganz unscheinbar an der Strandstraße lag. Den späten Nachmittag wollten wir in Saint-Briac-sur-mer verbringen, wo sich auch die Crêperie L’Hermine befindet, die uns 2 Tage zuvor von unseren netten französischen Tischnachbarn wärmstens empfohlen wurde.

Dort angekommen, waren wir sofort begeistert von diesem kleinen Ort mit seinem unglaublichen Charme. Ganz anders als auf dem Le Mont-Saint-Michel waren wir hier fast die einzigen Touristen. Überall sah man die typischen bretonischen alten Steinhäuser, die sich im gesamten Ort in kleine, süße Straßen einfügten. Alles war sehr sauber und gepflegt und zwischendurch sah man auch die ein oder andere Villa stehen. Ich wäre natürlich am liebsten wieder sofort eingezogen, gleich hier unten in die Villa mit den weißen Fensterläden und der begrünten Vorderseite.

Zu Saint-Briac-sur-mer gehört auch ein kleiner Jachthafen. Der Plage de la Salinette wird vor allem von Bootsanlegern genutzt. Am Ende befindet sich eine malerische Landspitze mit einem Château und alten Kiefern. Auf einem Hügel etwas außerhalb der Ortschaft genießt man herrliche Ausblicke über die Küste. Wieder zurück im Zentrum des Ortes habe ich mich erstmal mit den ersten Postkarten eingedeckt. Dort gibt es einen kleinen Buchladen, der Karten mit wirklich schönen Motiven verkauft. Schreibt ihr noch Urlaubskarten? Seit Zeiten des Internet’s habe ich das Gefühl, dass das immer weniger wird. Ich freue mich immer riesig über handgeschriebene Post und besonders über Urlaubskarten.

Gegen Abend ging es dann nun endlich in die hoch angepriesene Crêperie L’Hermine. Schon das Ambiente gefiel uns ausgesprochen gut. Alles war sehr ansprechend eingerichtet. Wir haben uns für einen Platz im Wintergarten entschieden mit schönem Blick auf den Garten, wo einige Kinder spielten. Da Frankreich sehr kinderfreundlich ist, sind die Kleinen meistens auch mit beim Essen gehen dabei.

Als Amuse-Gueule gab es Oliven, Erdnüsse, einen leckeren Dip sowie kleine, getoastete Brotscheiben. Das fing schon mal gut an. Dass unser Kellner an dem Abend nicht so gut gelaunt war, haben wir mal außer Acht gelassen. Die Entscheidung für die erste Speise, einen Galette, fiel uns nicht so einfach, so groß war die Auswahl. Ich habe mich dann als Hauptspeise für den Galette Colombo mit Currysauce entschieden und als Nachspeise für den Crêpe Lousiana mit Schokoladensauce, Vanilleeis und Nüssen.

Beide waren ausgesprochen lecker und absolut mit keinem Galette/Crêpe zu vergleichen, den ich je vorher gegessen hatte. Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich große Unterschiede im Geschmack gibt, aber die gibt es tatsächlich. Das bestätigten uns auch Britta & Michael später, die extra in Frankreich das Buchweizenmehl kaufen und mit nach Deutschland nehmen. Da soll es schon große Unterschiede geben. Ich bin gespannt, wann wir mal einen leckeren Galette bei Euch probieren dürfen :).

Bis auf den etwas unfreundlichen Kellner kann ich das L’Hermine unbedingt weiterempfehlen!

Beim nächsten Bretagne-Special verlassen wir die Gegend um Saint-Malo und fahren weiter Richtung Westen über das Fort la Latte nach Ploumilliau, wo sich unsere nächste Unterkunft befand: ein restaurierter Bauernhof mit seinen sympathischen Bewohnern.

Nadine

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